„Die Zeiten einer Kostenloskultur sind wahrscheinlich schon vorbei“, so die Aussage des Hauptgeschäftsführers des Bankenverbandes Michael Kemmer. Sparkassen verlangen jetzt Geld fürs Geldabheben. Und die Volks- und Raiffeisenbanken ziehen nach. Die Geldhäuser haben die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht. Kunden setzten sich zur Wehr. Wie? Es wird gewechselt. Und das Wechselkarussell dreht sich und nimmt langsam an Fahrt auf, wie die aktuelle Yougov-Studie zeigt.
Yougov: Dynamisierung des Wettbewerbes im Banksektor
Immer mehr Menschen wechseln ihre Bankverbindung, stellte das Marktforschungsinstitut Yougov in ihrer aktuellen Umfrage fest. Jeder zehnte Kunde hat im vergangenen Jahr sein Geldinstitut gewechselt. Doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Etwa für genauso viele steht ein konkreter Wechsel innerhalb der nächsten 12 Monate an. Und rund 16 Prozent der deutschen Bankkunden denkt darüber nach. Ursache für diesen Trend ist der wachsende Wettbewerb auf dem Online-Markt. Hinzu kommen die neuen Regelungen zum vereinfachten Anbieterwechsel. Die aktuelle Diskussion um Gebühren für das Abheben an Bankautomaten spielt dem Trend offensichtlich in die Karten.
Online-Banking sitzt im Nacken
Ein Großteil der Deutschen nutzt die Angebote des Online-Bankings. Rund 53 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 74 Jahren. Ein Anstieg um 10 Prozent im Vergleich zu 2010. Zumeist online betrieben werden auch Direktbanken. Im Unterschied zu klassischen Banken verfügen Direktbanken über kein Filialnetz. Die Diskussion um Gebühren für das Abheben oder Überweisen am Automaten erübrigt sich damit. So verwundert es kaum, dass immer mehr Kunden zu Direktbanken wechseln. Innerhalb der vergangenen 12 Monate ist der Anteil der Kunden um drei Prozent gestiegen, die ein Hauptkonto bei einer Direktbank besitzen. Derzeit sind dies 13 Prozent. Tendenz steigend.
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